Katzenhilfe Aachen e.V.
Tierschutz
Tierversuche

Auch die Befürworter der Tierversuche geben zu, dass sich tierexperimentelle Ergebnisse wegen der vielfältigen physischen und psychischen Unterschiede zwischen Mensch und Tier nicht oder nur unzureichend auf den Menschen übertragen lassen. Mensch und Tier reagieren auf Teststoffe und Eingriffe oft verschieden. Was Tiere vertragen, kann dem Menschen schaden, und umgekehrt. Schon untereinander reagieren die Tierarten und die einzelnen Tiere oft verschieden und Labortiere anders als freilebende Artgenossen. Erkenntnisse aus Tierversuchen haben daher nicht einmal für Tiere hinreichende Aussagekraft, geschweige denn für Menschen. Die sogenannte Chronobiologie hat außerdem gezeigt, daß Menschen und Tiere sowie Tiere untereinander auf Bakterien, Medikamente, Chemikalien, Drogen und andere Einflüsse zu unterschiedlichen Tageszeiten verschieden reagieren.

Fachleute sind sich weitgehend einig: Das Ergebnis eines Tierversuchs gilt generell nur für das eingesetzte Versuchstier, das getestete Präparat oder den zu prüfenden Eingriff und die jeweilige Versuchsanordnung. Alle daraus für Tiere oder sogar für Menschen abgeleiteten Rückschlüsse sind nur Interpretationen. Damit liefern Tierexperimente im Hinblick auf den . Menschen, zumal den Kranken, lediglich Anhaltspunkte und Hypothesen, also Vermutungen, die dann am Menschen überprüft werden müssen, will man sie beweisen oder widerlegen. Somit ist nicht nur das Tier, sondern auch der Mensch ein "Versuchskaninchen"; ob wir es wahrhaben wollen oder nicht. Doch Hypothesen, wie sie in Tierversuchen gewonnen werden, lassen sich sehr wohl auch anders als durch Experimente mit Lebewesen erreichen: Oft hilft gründliches Studium der Fachliteratur, intensive Diskussion mit Kollegen, bessere Nutzung technischer Mittel und Möglichkeiten oder Anwendung alternativer Forschungsmethoden.

Aus ethischen Gründen sind Tierversuche abzulehnen. Auch Tiere haben ein Recht auf Leben und Unversehrtheit, das geachtet werden sollte. Tierversuche haben sich als ungeeignet erwiesen, Krankheiten des Menschen ursächlich zu erforschen und entsprechend zu behandeln. Ergebnisse der Tierversuche erlauben keine gesicherten Rückschlüsse auf den Menschen, sondern liefern bestenfalls Anhaltspunkte und Hypothesen. Wegen vielfältiger organischer und psychischer Unterschiede zwischen Mensch und Tier können Tierversuche sogar irreführend und schädlich sein.

Tierversuche werden nicht zum Wohle des Menschen gemacht, sondern erfolgen vor allem aus persönlichen, geschäftlichen oder anderen Gründen. Wegen ihrer unzureichenden Aussagekraft und mangelnder Übertragbarkeit erfüllen Tierexperimente meist nur eine Alibifunktion. Sie wiegen die Öffentlichkeit, vor allem Ärzte und Patienten, in trügerischer Sicherheit, die davon abhält, Krankheiten möglichst zu verhüten, ursächlich anzugehen und Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen. Außerdem täuschen sie eine Nützlichkeit und Harmlosigkeit bestimmter Produkte (Medikamente, Chemikalien, Kosmetika) vor, die oft nicht besteht.

Als Forschungs- und Testmethode halten Tierversuche einer ganzheitlich-kritischen Überprüfung nicht stand. Während für die Experimente Millionenbeträge ausgegeben werden, fehlen der eigentlichen human-medizinischen Forschung Mittel und Fachkräfte. Tierversuche beeinträchtigen also nicht nur das Wohl der Tiere, sondern indirekt auch das Wohl des Menschen. Die Abschaffung der Tierversuche ist daher nicht nur im Interesse der Tiere, sondern auch des Menschen geboten. Denn die Schäden, Nachteile, Risiken und Gefahren der Tierexperimente tragen wir letztlich alle: als Patienten, Verbraucher und Steuerzahler.

 

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